Herbert Ludat

Herbert Ludat (* 17. April 1910 in Insterburg/Ostpreußen; † 27. April 1993 in Gießen) war ein deutscher Historiker. __KEIN_INHALTSVERZEICHNIS__ Der Sohn eines Postinspektors wurde in Ostpreußen geboren. Seine Eltern siedelten 1913 nach Berlin über. Im Herbst 1928 legte er das Abitur am Berliner Königstädtischen Realgymnasium ab. Im Oktober 1933 trat er in die SA ein. An der Friedrich-Wilhelms-Universität studierte er bis 1935 Geschichte, Germanistik, Philosophie und Slavistik. Als seine wichtigsten akademischen Lehrer gelten Willy Hoppe und Max Vasmer. Im Oktober 1936 wurde er mit der Arbeit ''Die ostdeutschen Kietze'' in Berlin promoviert. Als Stipendiat der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft unternahm Ludat von 1935 bis 1937 Forschungsreisen nach Polen. Im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein. Von 1937 bis 1939 war Ludat an der Berliner Hochschule für Politik als Leiter der Polenabteilung des Ostmitteleuropa-Seminars tätig. Im Dezember 1940 habilitierte er sich ebenfalls in Berlin mit der Arbeit ''Bistum Lebus. Studien zur Gründungsfrage und zur Entstehung und Wirtschaftsgeschichte seiner schlesisch-polnischen Besitzungen.'' 1941 erhielt er eine Dozentur an der Reichsuniversität Posen, die er allerdings wegen seines Dienstes in der Wehrmacht kaum wahrnahm. Wegen eines Herzleidens wurde er aus der Wehrmacht freigestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich 1945 an die Universität Kiel umhabilitieren. Zwei Jahre später wurde er in Münster zum außerordentlichen Professor für Osteuropäische Geschichte ernannt. Im Sommersemester 1955 war Ludat Gastprofessor in Mainz. 1956 ergingen Rufe der Universität Mainz und der Justus-Liebig-Hochschule Gießen, wobei er sich für die spätere Universität Gießen entschied. Dort war er Lehrstuhlinhaber für Osteuropäische Geschichte und Allgemeine Wirtschaftsgeschichte und gleichzeitig Direktor des ''Zentrums für kontinentale Agrar- und Wirtschaftsforschung''. 1964 lehnte er Rufe der Universitäten Bochum und Wien ab. 1978 wurde er emeritiert. Zu Ludats akademischen Schülern zählten Klaus Zernack, Hans-Dietrich Kahl und Christian Lübke.

Ludat widmete sich vorrangig der mittelalterlichen Geschichte Osteuropas. Er gilt auf diesem Gebiet als einer der bedeutendsten und einflussreichsten deutschen Historiker. Während der Zeit des Kalten Krieges gelang es ihm, Kontakte mit der polnischen Historikerschaft aufzunehmen. Ludat legte mit ''An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa'' eine grundlegende Untersuchung vor.

Ludat war Mitbegründer der Deutsch-Polnischen Schulbuchkonferenz (Braunschweig). Im April 1968 wurde er mit der Palacký-Medaille der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Seit 1956 war er Mitglied der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Veröffentlicht in Wikipedia
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  1. 21
    von Hoppe, Willy
    Veröffentlicht 1965
    Weitere Personen: “… Ludat, Herbert …”
    Signatur: B 1071 (HB 5.7)
    Buch
  2. 22
    Veröffentlicht 1960
    Weitere Personen: “… Ludat, Herbert …”
    Signatur: B 1325
    Buch
  3. 23
    Veröffentlicht 1963
    Weitere Personen: “… Ludat, Herbert …”
    Signatur: Eb 670
    Buch